Moderne Kontakte zwischen Wolhynien und NRW

1991–2022

Initiative eines Wolhyniendeutschen

Die Freundschaft zwischen Wolhynien und Nordrhein-Westfalen begann mit der humanitären Aktion Bad Salzuflen hilft Luzk, die 1990 von einem Wolhyniendeutschen aus Bad Salzuflen, Withold Kosatschuk, initiiert wurde. Seine Initiative wurde von 16 lokalen Wohlfahrtsverbänden unterstützt. Im Jahr 1992 beschloss der Rat der Stadt Bad Salzuflen offiziell, diese humanitäre Aktion zu unterstützen. Neben der materiellen Hilfe für seine Heimat legte Withold Kosatschuk den Grundstein für Kontakte zwischen den beiden Regionen in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Bildung, Gesundheit, Jugend sowie Sport.

Neue Stufe der Zusammenarbeit

Mitte der 1990er Jahre wurden die bilateralen Beziehungen zwischen Wolhynien und Nordrhein-Westfalen durch die Aktivitäten des ukrainischen Fonds Einigkeit unter der Leitung von W. Schewtschuk aus Luzk und des Verbandes deutscher Soldaten, dem Kreisverband Detmold, unter der Leitung von K.-H. Krog aus Bad Salzuflen, erheblich erweitert. Eine traditionelle Form der Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen sind die Versöhnungstreffen von Veteranen aus beiden Ländern. Ihr einzigartiges gemeinsames Projekt war die erste europäische Gedenkstätte für alle Opfer des Zweiten Weltkriegs in Kowel. Ihre Einweihung erfolgte am 29. September 1996 und sie wurde zu einem Symbol der Versöhnung und des gegenseitigen Verständnisses zwischen allen Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges gelitten haben.

Partnerschaft zwischen Luzk und dem Kreis Lippe

Die Privatinitiative der Wolhyniendeutschen und die aktive Arbeit einer Reihe deutscher und ukrainischer Nichtregierungsorganisationen veranlassten die Behörden der Stadt Luzk und des Kreises Lippe, die entsprechenden offiziellen Beschlüsse zum Ausbau der bilateralen Kontakte zu fassen. Am 28. November 2014 wurde in Detmold ein Memorandum der Zusammenarbeit und am 6. September 2015 ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnen. Die erfolgreichsten Projekte in den ersten sechs Jahren der Partnerschaft waren:

  • Das Projekt Demokratische Grundwerte von Jugendkulturen im internationalen Vergleich. Ziel war es, Erfahrungen bei der Umsetzung der Jugendpolitik auszutauschen und Kontakte zwischen Vertretern von Jugendorganisationen beider Seiten herzustellen;

  • Das Projekt Umweltfreundschaft über Grenzen hinweg. Während der Durchführung wurde ein Abfallwirtschaftskonzept für die Stadt Luzk entwickelt und 130 Container für die getrennte Abfallsammlung aufgestellt; eine Informations- und Werbekampagne durchgeführt; ein Besuch im Kreis Lippe von Luzker Ökologielehrern und Schülern, welche die Olympiade im Umweltwettbewerb gewonnen hatten, organisiert; für Luzker Schüler ein ökologisches Festival Grüne Schule veranstaltet;

  • Ab 2020 wurde das Projekt Einsatz von Umwelt- und intelligenten Technologien im öffentlichen Verkehrssystem der Stadt Luzk gestartet. Dessen Hauptziele: Ausarbeitung einer modernen Strategie für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs und der Verkehrsinfrastruktur in Luzk bis 2025; Bau neuer „intelligenter“ Haltestellen für den öffentlichen Verkehr, die mit Informationstafeln, Sonnenkollektoren, Außenbeleuchtung, Überwachungskameras, Containern für die getrennte Müllsammlung, Ladestationen für Handys und WLAN-Zugang ausgestattet sind; Einrichtung einer Netzseite über den öffentlichen Verkehr in der Stadt und anderes.

Die Zusammenarbeit zwischen Luzk und Lippe hat bereits erste Erfolge vorzuweisen. Für die Zukunft planen die Partner die Entwicklung und Umsetzung neuer, für beide Seiten vorteilhafter, Projekte.

Elena Walczyk

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